Zweite Auflage bringt zwei EM-Normen

220 Athleten aus fünf Bundesländern zeigen beim Erzgebirgs-Meeting ihr Können

Wo passt das Erzgebirgs-Meeting des LV 90 Erzgebirge am besten hin? Na klar: ins Sportareal „Erzgebirgsblick“ nach Gelenau. Nach 2016 wurde der Wettkampf hier zum zweiten Mal ausgetragen. Vor traumhafter Kulisse nutzten am Samstag 220 Leichtathleten aus fünf Bundesländern die Gelegenheit, auf die Jagd nach persönlichen Bestleistungen zu gehen – oder mehr. In zwei Fällen konnte sogar die Norm für internationale Saisonhöhepunkte geknackt werden – beide Male geschah dies im Kugelstoßring. Während sich Sarah Schmidt vom LV 90 mit 16,23 Metern für die U-23-EM empfehlen konnte, überbot Pascal Eichler (LAC Chemnitz) mit seiner Siegerweite von 19,51 Metern die U-20-EM-Norm um rund einen Meter.

Die Sonne hält lange durch

„Das waren zwei schöne Highlights, auch wenn Sarah sogar noch einiges mehr drauf hat“, meinte LV-90-Trainer Sven Lang. Weil er aber mit der Kugelstoßerin erst in der Nacht zuvor vom Meeting in Schönebeck heimgekehrt war, erwartete er keine Wunderdinge von ihr. Dafür war der Anspruch hoch, was das Erzgebirgs-Meeting betrifft. Und das Feld erfüllte die Erwartungen – sowohl hinsichtlich der Quantität als auch der Qualität: „Es waren etwa doppelt so viele Sportler am Start wie im vergangenen Jahr. Auch das Wetter spielte ganz gut mit.“ Trotz einiger dunkler Wolken setzte sich lange Zeit die Sonne durch. Erst die letzte halbe Stunde war verregnet, änderte aber nichts daran, dass das volle Programm über die Bühne ging. Mit von der Partie war übrigens auch Rebekka Haase – allerdings nicht als aktive Teilnehmerin. Stattdessen übernahm sie als Ehrengast mehrere Siegerehrungen und gab zahlreiche Autogramme.

Tolle Ergebnisse im Dreisprung

Die guten äußeren Bedingungen wussten viele Teilnehmer zu nutzen. Neben den Kugelstoßern glänzten unter anderem die Dreispringer. Schon U-18-Sieger Tim Kuhn (SV Vorwärts Zwickau) zeigte mit 13,33 Metern, dass in Gelenau einiges geht. In der Sandgrube, in der auch U-20-Weitspringer Simon Zienert (Dresdner SC) mit 7,07 Metern erfolgreich war, sorgte Benjamin Bauer (LAC Chemnitz) für das Highlight des Tages. Dank seiner 15,40 Meter ist der U-23-Athlet derzeit Zweiter der deutschen Bestenliste. Und auch eine junge Vertreterin des LV 90 konnte auf sich aufmerksam machen. Die 11,12 Meter von U-16-Siegerin Nela Herzog, die auch über 100 Meter (12,91 s) gewann, bezeichnete Sven Lang als „sensationell für die AK 14“. Mit Lissy Rodehacke (U 20/11,93 m) stellten die Gastgeber noch eine weitere Siegerin im Dreisprung.

Der Nachwuchs überzeugt

Generell konnten die Mädchen des LV 90 dem Wettkampf ihren Stempel aufdrücken. So waren in der U 14 beispielsweise Sarah-Michelle Leichsenring (75 m/10,71 s), Rosalie Weber (60 m Hürden/10,66 s) und Julia Sieber (Weitsprung/4,66 m) nicht zu schlagen. Bei den Jungen der U 14 ragte Paul Heymann mit Siegen über 75 Meter (10,11 s) und im Weitsprung (5,11 m) heraus. Im Jugend- und Juniorenbereich präsentierten sich die Sprinterinnen Lisa Grünert (100 m: 12,01 s/200 m: 24,63 s) sowie Nele Halliant (100 m: 12,15 s/200 m: 24,64 s) in guter Form. Mit dem Diskus erzielte Tony Zeuke (54,23 m) den besten Wert des Tages, wobei immer noch Luft nach oben ist.

Viele Eltern packen mit an

Natürlich lohnte sich auch für die anderen Vereine die Anreise. Beispielsweise glänzte von der LG Mittweida Sandy Uhlig (U 18) sowohl mit der Kugel (14,65 m) als auch im Diskuswerfen (44,18 m). Die WSG Schwarzenberg-Wildenau war unter anderem durch Kevin Reim vertreten, der in der U 16 nicht nur den Weitsprung (5,60 m) gewann. Auch im Kugelstoßring (16,37 m) war er eine Klasse für sich. Ebenso wie Korbinian Häßler vom LAC Chemnitz, der sich in der U 18 mit 17,79 Metern eindrucksvoll durchsetzte. „Die Teilnehmerzahlen und die Ergebnisse zeigen, dass sich das Erzgebirgs-Meeting immer mehr etabliert“, lautete die erfreuliche Bilanz von Sven Lang. Dabei vergaß er nicht, die Unterstützung der Kampfrichter sowie der Eltern zahlreicher Nachwuchssportler hervorzuheben. Mehr als 50 Helfer trugen dazu bei, dass das zum zweiten Mal in Gelenau ausgetragene Erzgebirgs-Meeting ein voller Erfolg war.