13. Werfertag begeistert 2500 Zuschauer

Olympiasieger Thomas Röhler ist einer von mehreren Helden des Abends

Das Feld mit 15 Olympia-Teilnehmern und sechs vertretenen Nationen war Weltklasse. Das Wetter hätte zudem kaum besser sein können – ebenso die Kulisse. Rund 2500 Zuschauer haben den 13. Internationalen Thumer Werfertag in vollen Zügen genossen. Vor allem dank Speerwerfer Thomas Röhler vom LC Jena. Der frisch gebackene Olympiasieger präsentierte sich nach seinem Paukenschlag in Rio noch immer in toller Form – und vor allem als sympathischer Sportler. Nicht nur seine 86,25 Meter, mit denen er vor Lars Hamann (Dresdner SC/85,79 m) und Andreas Hofmann (MTG Mannheim/80,06 m) gewann, kamen beim Publikum super an. Auch mit seiner lockeren und bodenständigen Art beeindruckte der Olympia-Held. Obwohl der Andrang riesig war, blieb kein Autogramm-Wunsch unerfüllt. Auch mit Moderator Hardy Gnewuch, der am Ende um seine bei einer Wette angebotenen Rollen herumkam, war der eine oder andere flotte Spruch drin. Am Ende dankte Thomas Röhler den Fans: „Es macht am meisten Spaß, wenn das Publikum so richtig mitgeht.“ Ebenso dankte er aber seinem ärgsten Konkurrenten Lars Hamann, der ihn anstachelte und damit zum hohen Niveau beitrug. „Ich war ja auch gefordert“, so der Olympiasieger: „Lars saß mir dicht im Nacken.“

Nachdem die Fans vom Speerwerfen kaum genug kriegen konnten, folgten im Kugelstoßen die nächsten Höhepunkte. Unter dem Motto „Ladys first“ war es zunächst Christina Schwanitz, die sich mit 19.33 Metern den Sieg vor Natalia Duco aus Chile (18,13 m) und Lena Urbaniak (LG Filstal/17,22 m) sicherte. Der Lokalmatadorin hat es wieder mal „gefetzt“. Und auch die Männer genossen beim krönenden Abschluss die Atmosphäre im Stadion an der Wiesenstraße. Allerdings konnte sich diesmal nicht David Storl durchsetzen. Während er mit 20,80 Metern Dritter wurde, war Tomas Stanek dank einer neuen persönlichen Bestleistung (21,26 m) der gefeierte Sieger. Da hatte selbst der Olympia-Dritte aus Neuseeland, Tomas Walsh (21,18 m) das Nachsehen. Doch der Wettbewerb schrieb noch einige andere Geschichte. Da war zum Beispiel der weit angereiste Mashari Mohammad aus Kuweit, der sich im Erzgebirge offenbar pudelwohl fühlt. Gleich zweimal konnte er seine Bestleistung auf am Ende 19,09 Meter nach oben schrauben. Und dann erlebten die Zuschauer noch einen emotionalen Abschied, denn der mehrfache deutsche Jugend-Meister Hendrik Müller (16,98 m) vom LV 90 absolvierte den letzten Wettkampf seiner Laufbahn.

Andere denken noch lange nicht ans Aufhören. Zum Beispiel die Sportler, die sich im Diskuswerfen spannende Wettbewerbe lieferten. Bei den Damen setzte sich letztlich Nadine Müller (SV Halle) mit 60,39 Metern vor Julia Fischer (SCC Berlin/60,29 m) und der erfahrenen Plin Johanna Wisniewska (56,05 m) durch. Ein spannendes vereinsinternes LV-90-Duell gab es in der U 23, wobei Maximilian Klaus (55,42 m) am Ende doch relativ deutlich vor Tony Zeuke (53,98 m) die Nase vorn hatte. In den unteren Altersklasse hießen die Sieger Stephan Brendel (LAC Erdgas Chemnitz/U 18), Sandy Uhlig (LG Mittweida/U 18) und Björn Oelmann (LV 90/U 16). Natürlich war die Jugend auch im Kugelstoßring gefordert. Hier gingen die Siege an Kristoffer Kleist (ART Düsseldorf/U 20), Korbinian Hässler (LAC/U 18) sowie Jule Steuer (SC Magdeburg/U 18). „Generell war es auch aufgrund der guten äußeren Bedingungen ein gelungener Wettkampf“, bilanzierte Sven Lang. Die Leistungen der Sportler brachten den sichtlich geschafften Kugelstoß-Bundestrainer vom LV 90 am Ende ebenso noch einmal zum Strahlen wie die tolle Stimmung im Stadion: „Der Aufwand hat sich gelohnt.“

Auch das Rahmenprogramm kam wieder bestens an. Vor allem der Schlagball-Cup der Grundschulen, bei dem die potenziellen Stars von Morgen schon einmal ihr Können andeuteten. Aus sieben Grundschulen waren insgesamt 117 Mädchen und Jungen am Start. Und wieder einmal gaben dabei die Lokalmatadoren den Ton an. An Dramatik war der Wettkampf kaum zu überbieten, denn beim letzten Wurf war noch alles offen. Nach genauem Rechnen stand dann fest. Dank ihrer Gesamtweite von 291,5 Metern setzte sich die Grundschule Gelenau vom hauchdünnen vier Metern Vorsprung vor der Grundschule Thum durch. Auch die Neuwürschnitzer (280,5) lagen auf Platz 3 noch in Schlagdistanz. Dahinter folgten die Teams aus Elterlein (4.), Dorfchemnitz (5.), Gornsdorf (6.) und Burkhardtsdorf (7.). Als beste individuelle Werfer wurden in der Klassenstufe 2 Marcel Haase (Thum/25,50 m) und Sunny Nötzel (Gelenau/19,50 m) ausgezeichnet. Von den Drittklässlern ragten Jonas Gündemann (Neuwürschnitz/35,50 m) und Samira Prehl (Dorfchemnitz/27,50 m) heraus. Eine Klassenstufe höher warf niemand weiter als Moritz Meyer (Elterlein/44,50 m) und Lara Böhm (Gelenau/38,00 m). Und auch die Fans selbst durften natürlich wieder auf Weitenjagd gehen. Beim Zuschauer-Wettbewerb packten 90 Gäste die Gelegenheit beim Schopf. Dabei kamen Jessica Förster (11,25 m) und Rüdiger Kunze auf die besten Weiten. Unser ehemaliger Vereinspräsident war mit 11,71 nicht zu schlagen.