DM wird zur Zentimeter-Angelegenheit

Silber knapp gewonnen und Bronze knapp verloren

Obwohl mit Christina Schwanitz das Aushängeschild unseres Vereins fehlte, kann sich die Bilanz des LV 90 nach der Deutschen Leichtathletik-Meisterschaft in Braunschweig mehr als sehen lassen. „Unsere Sportler haben Top-Leistungen gebracht“, sagt Trainer Sven Lang, der sich dank Katharina Maisch trotzdem über eine Medaille im Kugelstoßring freuen durfte. Mit einer persönlichen Bestleistung von 18,13 Metern wurde die 23-Jährige hinter Sara Gambetta (SV Halle/18,31 m) Vizemeisterin. Auch die drittplatzierte Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim) kam im letzten Versuch auf 18,13 Meter, allerdings sprach die zweitbeste Weite der jeweiligen Athletin für unsere LV-90-Starterin (17,90 m).

„Vielleicht war das sogar im Hinblick auf die Olympischen Spiele ein Schritt nach vorn“, sagt Sven Lang. Die Norm konnte Katharina Maisch zwar nicht knacken. Dafür sammelte sie weitere wichtige Punkte fürs Ranking – eine internationale Rangliste, aus der beim internationalen Saisonhöhepunkt in Tokio wohl noch einige Sportlerinnen nachrücken werden, sofern das Feld durch erfüllte Normen noch nicht komplett ist. Für Sarah Schmidt dürfte dieses Ziel zu hoch gegriffen sein, doch auch sie überzeugte im Braunschweiger Kugelstoßring. „Sicherlich hatte sie sich etwas mehr als 16,53 Meter erhofft. Aber mehr als Platz 6 war nicht drin“, bilanziert Sven Lang.

Alle Vereinsvertreter schafften bei der DM den Sprung in den Endkampf, was im Fall von Korbinian Häßler keine Selbstverständlichkeit war. Als einziger U-23-Athlet drang er bis ins Finale vor und ließ dort mit 58,99 Metern und Rang 7 sogar Olympiasieger Christoph Harting (SCC Berlin) hinter sich. Durch einen starken Auftritt von Cedric Trinemeier wäre beinahe eine weitere Medaille zu bejubeln gewesen. Doch im Kugelstoßen der Männer fehlte ihm letztlich ein Zentimeter zu Bronze. Dennoch stellten seine 19,17 eine persönliche Jahresbestleistung dar – und den Beweis, dass es mit dem Angleiten doch besser klappt. „Nach anderthalb Jahren ist unser Experiment mit der Drehstoßtechnik gescheitert“, gesteht Sven Lang, der seinem Schützling aber auch mit der alten und zugleich neuen Routine noch große Leistungen zutraut.