Drei Titelkämpfe auf einen Streich
Auf sächsischer und mitteldeutscher Ebene sechs Medaillen erkämpft
Gleich drei Wettkämpfe auf einmal? Das geht nun wirklich nicht. Doch: im Chemnitzer Sportforum. Dort wurden am vergangenen Wochenende die sächsischen Meister über 3000 Meter ermittelt. Parallel dazu standen noch zwei Mehrkampf-Wettbewerbe auf dem Programm. Dabei handelte es sich einerseits um die Landesmeisterschaft der Altersbereiche U 14 und U 16. Außerdem wurden ab der U 18 aufwärts die Medaillen der Mitteldeutschen Meisterschaft im Mehrkampf vergeben. Das Positive gleich zu Beginn: Bei allen drei Wettkämpfen war unser Verein auf dem Treppchen vertreten.
Als Meisterin zurück zu den Wurzeln
Für den Höhepunkt sorgte dabei Annika Gärtz. Ganz im Stile von Hürdensprinterin Cindy Roleder, die sich seit 2013 durch den Mehrkampf neue Impulse verschaffte und seither international über die Hürden für Furore sorgt, wollte sich auch unsere Weitsprung-Expertin in verschiedenen Disziplinen beweisen. Für sie stellte dies eine Art Rückkehr zu den Wurzeln dar, da sie schon früher im Mehrkampf recht erfolgreich war. Bis zur U-18-Weltmeisterschaft führte ihr Weg. 2011 belegte sie dabei im französischen Lille Platz 7. Zum großen Durchbruch fehlte ihr aber das Können im Speerwerfen, daher galt die volle Konzentration später dem Weitsprung.
Um ein neuen Reiz zu setzen, ging es nun zurück zum Weitsprung. Und dabei stellte Annika eine tolle Form unter Beweis. Zwar war ihr der mitteldeutsche Titel von vornherein sicher, weil sie die einzige Frau im Feld war. Auf Motivation und Konzentration in den fünf Disziplinen hatte dies jedoch keinen negativen Einfluss. Gute Leistungen über 60 Meter Hürden (9,13 s), im Weitsprung (6,21 m), Kugelstoßen (12,39 m), Hochsprung (1,56 m) sowie im abschließenden 800-Meter-Lauf (2:29,50 min) brachten unserer Sportlerin 3873 Punkte ein. Damit konnte sie sich für die Deutsche Hallen-Meisterschaft am 26. Januar empfehlen. Ebenfalls gute Ergebnisse lieferten unsere beiden U-18-Starterinnen Nela Herzog und Antonia Melzer ab, die quasi aus der Kalten den Sprung in die Top Ten schafften.
Wechsel an die Sportschule trägt Früchte
Für unsere jüngeren Mehrkämpfer lief es in Chemnitz nicht ganz so optimal, was auch an der hochkarätigen Konkurrenz lag. „Dresden und Leipzig waren diesmal ganz stark vertreten. Dadurch hatten die Landesmeisterschaften ein höheres Niveau als in den vergangenen Jahren“, bilanziert Trainer Rolf Kohlmann. Zum LV-90-Abschneiden in der U 14 und U 16 lässt sich sagen, dass der Verein in der Breite gut aufgestellt ist. Es fehlten jedoch die Ausreißer nach oben. Mit Rosalie Weber, die Bronze in der W 14 gewann, schaffte es nur eine Starterin aufs Podest. Sie stellte mit dieser Medaille unter Beweis, dass sich der im September vollzogene Wechsel an die Chemnitzer Sportschule für sie belohnt hat.
Mit Neuzugang Lennya Fuhrmann (4.) schnupperte in der gleichen Altersklasse noch eine weitere Vereinsvertreterin am Podest. Auch andere überzeugten die Trainer, indem sie mitunter in den einzelnen Disziplinen sogar neue persönliche Bestleistungen aufstellten. Zu weiterem Edelmetall reichte es allerdings nicht mehr, auch wenn Felix Voigt (4./M 12) nah dran war. Womöglich hätte Sarah-Michelle Leichsenring noch in den Medaillenkampf eingreifen können, doch sie musste verletzungsbedingt noch pausieren. Viele Trainingskollegen schafften es immerhin ins vordere Mittelfeld.
Im Schlussspurt zum Titel
Beeindruckend fällt die Bilanz unserer Ausdauer-Spezialisten aus. Von acht Teilnehmern erklomm die Hälfte das Podest – und dank Christopher Arnold gab es einen weiteren Titelgewinn zu bejubeln. Allerdings musste er diesmal noch härter kämpfen als sonst. „Zum ersten Mal hat Christopher sein Rennen nicht komplett dominiert“, berichtet Rolf Kohlmann. Grund dafür war sicherlich die Tatsache, dass es die M-14-Starter diesmal auch mit den Vertretern des höheren Jahrgangs (M 15) zu tun bekamen. Zwischenzeitlich betrug der Rückstand zur Spitze fast 40 Meter. „Aber er hat sich die Kräfte gut eingeteilt“, lobt der Trainer. So hatte Christopher im Ziel dann doch über drei Sekunden Vorsprung.
Für drei weitere Medaillen sorgten unsere Mädels. In der U 16 wurde Anne Weißbach mittelsächsische Vizemeisterin. Hinter ihr sicherte sich zudem Paula Mannsfeld einen Platz auf dem Treppchen. Einen weiteren dritten Platz gab es in der U 18 zu vermelden, wo Anna-Chiara Nitschke ein starkes Trio anführte.
Mitteldeutsche Mehrkampf-Meisterschaft
U 18 (w): 7. Nela Herzog (2855), 10. Antonia Melzer (2553)
Frauen: 1. Annika Gärtz (3873)
Landeshallenmeisterschaft Mehrkampf
W 12: 8. Emilia Aurich (2195), 14. Lotta Beer (2095), 21. Felicitas Jähn (2029), 28. Theresa Kramer (1910)
M 12: 4. Felix Voigt (2022), 7. Enzo Kieß (1959), 9. Richard Krauß (1935), 10. Jerome Düringer (1911), 13. Cedric Schmidt (1863)
W 13: 11. Maike Schettler (2127), 23. Lina Tippmann (2036), 32. Lara Böhm (1945)
M 13: 11. Richard Müller (2017), 17. Curt Aurich (1920), Charly Georgi (1819), 27. Alexander Schneider (1277)
W 14: 3. Rosalie Weber (2423), 4. Lennya Fuhrmann (2422), 11. Svenja Hübner (2332), 14. Lucie Möckel (2273), 28. Tizia Schreiter (2022)
M 14: 18. Malte Kramer (1978)
W 15: 10. Julia Sieber (2414), 12. Liv Zoe Strohbach (2373), 22. Claudia Lein (2108)
M 15: 5. Jeremy Neubert (2692), 6. Max Geißler (2599), 7. Paul Heymann (2546)
Landesmeisterschaft (3000 m)
U 16 (w): 2. Anne Weißbach, 3. Paula Mannsfeld
U 16 (m): 1. Christopher Arnold, 5. Hendrik Neubert, 12. Sandro-Patrice Mittag
U 18 (w): 3. Anna-Chiara Nitschke, 5. Helene Müller, 6. Trixi Weiß






Nachdem im Dezember der Mehrkampf absolviert worden war, ging es bei den Regionalmeisterschaften der Altersbereiche U 12 und U 14 diesmal um die Medaillen in den einzelnen Disziplinen. Dabei konnte sich die Bilanz des LV 90 mit 28 Medaillen, darunter fünf goldene, durchaus sehen lassen. Dennoch schlug Trainer Rolf Kohlmann hinterher trotz einigen Lobs auch kritische Töne an: „Schön war, dass wir in allen Altersklassen auf dem Podest vertreten waren. Allerdings haben wir vor allem in der AK 10/11 großen Nachholbedarf.“
Zudem überzeugten die beiden männlichen U-14-Staffeln über viermal 50 Meter. Hinter dem LAC Chemnitz liefen Enzo Kieß, Charly Georgi, Curt Aurich und Jerome Düringer zu Silber. Für Arno Börner, Richard Müller, Lasse Platzer und Richard Krauß sprang die Bronzemedaille heraus. Generell konnten sich die Auftritte unserer Staffeln sehen lassen. So wurde auch die männliche U-12-Vertretung in der Besetzung Tim Sternitzky, Max-Luis Lindner, Moritz Pilz und Max Schönfelder Vizemeister. Auf Platz 3 landeten in dieser Altersklasse die Mädels: Alana Mehlhorn, Almut Reichel, Seraphine Landmann und Lina Abigail Strohbach.
Später waren Stärkung, Auszeichnungen und lockere Gesprächsrunden angesagt. Bei Bratwurst und Glühwein kamen sich Menschen näher, die sich sonst höchstens vom Sehen kennen. Eltern, Trainer und Sponsoren – sie alle genossen die gemütliche Runde, zu der auch Kugelstoßerin Christina Schwanitz und Sprinterin Viktoria Dönicke gehörten dazu. „Für unsere jungen Sportler war es schön, eine Weltmeisterin zum Greifen nah zu erleben. Aber auch viele Eltern unterhielten sich mit Christina. Es war schön zu sehen, wie bodenständig sie geblieben ist“, berichtet Maik Werner.
Unser Nachwuchs-Chef rückte auch noch selbst in den Mittelpunkt, da ihm an diesem Abend vom Leichtathletik-Verband die Ehrennadel in Bronze überreicht wurde. Doch mindestens genauso freute sich Maik Werner über die Ehrungen, die er selbst zusammen mit weiteren Verantwortlichen des Vereins. Ausgezeichnet wurden erfolgreiche Sportler des zu Ende gehenden Jahres. Dazu gehörten auch unsere 24 E-Kader. „Das ist eine kleine Sensation. Ich kann mich nicht erinnern, dass schon mal so viele Kinder diesen Status erreicht haben“, lobte Maik Werner die starken Leistungen, die der Nachwuchs 2018 gezeigt hat. Natürlich ließ man den einen oder anderen schönen Moment des Jahres noch einmal Revue passieren, ehe es mit dem Zug zurück nach Jöhstadt ging.
Knapp 50 „sprungwütige“ Athleten haben sich in Hannover getroffen, um beim 7. Deutschen Talent-Mehrsprungcup ihr Sprungvermögen unter Beweis zu stellen. Mit dabei waren zwei junge Vertreter aus der Region – und für sie lief es super. So konnte sich Sarah-Michelle Leichsenring vom LV 90 den zweiten Platz sichern. Dabei war die Konkurrenz immens. 13 Mädchen des Jahrgangs 2005 hatten es auf gute Ergebnisse abgesehen. In der Teildisziplin 30 Meter mit fliegendem Start überzeugte unsere Starterin zunächst mit einer Zeit von 3,47 Sekunden. Im entscheidenden Fünfer-Mehrfachsprung standen für sie 16,20 Meter als Bestwert zu Buche. Hinter der Siegerin aus Baunatal (17,18 m) und vor einer Sportlerin aus Heddesheim (15,82 m) bedeutete dies Platz 2. Im männlichen Wettbewerb des Jahrgangs 2005 sicherte sich Steven Freund mit 3,59 Sekunden und 17,55 Metern Platz 1. Der Gelenauer, der für den LAC Chemnitz startet, ließ damit den einzigen Konkurrenten aus Soest um zweieinhalb Meter hinter sich.
Zu den Organisatoren des Wettkampfes gehörte LV-90-Trainer Jens Hoyer, der zugleich als DLV-Disziplintrainer im Dreisprung tätig ist. Er hatte hinther viel zu berichten: Am Anreisetag nahm Nachwuchs-Bundestrainer Massala Felski die Teilnehmer in Empfang und gab den mitgereisten Trainern noch einen theoretischen Input bei einem Vortrag zum Thema Lauf- und Sprungmechanik von Mehrfachsprüngen. Am Samstag war es dann soweit. Nach einer kurzen Begrüßung des Dreisprung-Bundestrainers Charles Friedek starteten alle Teilnehmer über die 30 Meter fliegend. Hierbei konnten ein oder zwei Läufe absolviert werden, bevor es dann zum Mehrsprung ging. Die jüngste Teilnehmerin, gerade mal Jahrgang 2008 aus Thüringen, zeigte eindrucksvoll, dass ein 5er Sprunglauf auch mit 10 Jahren kein Problem darstellte. Fast hätten wir bei den Mädchen in der W15 einen neuen Meisterschaftsrekord (17,73m) gesehen. Dieser besteht bereits seit dem Jahr 2013 und wird durch Victoria Fichtel gehalten. Dieser wurde an diesem Tag jedoch nur um wenige Zentimeter verfehlt.