Schöne Erfolge vor schöner Kulisse
Zwölf Titel bei Jugend-Landesmeisterschaft in Mittweida erkämpft
Die Gastgeber der sächsischen Jugend-Meisterschaften in Mittweida haben ihrem Wettkampf einen würdigen Rahmen verliehen. In einem liebevoll geschmückten Stadion und nach feierlicher Eröffnung konnten dann auch unsere Starter ihr Können zeigen. „Jeweils elf Gold- und Silbermedaillen sowie dreimal Bronze zeigen, dass die Leistung vieler Athleten gepasst hat“, sagt Trainer Sven Lang. Das gute Abschneiden machte er aber nicht allein davon abhängig, ob Edelmetall heraussprang: „Einige haben es vielleicht nicht aufs Treppchen geschafft, konnten aber dafür Normen für die Deutschen Meisterschaften knacken.“ Insgesamt 14-mal wurden die dafür nötigen Werte erreicht.
Und oftmals reichten die Normen, um es aufs Treppchen zu schaffen. So wie bei Nela Herzog, die mit drei Titeln herausragte. Ihre Schnelligkeit stellte die W-15-Starterin über 100 Meter beweis, als sie in 12,71 Sekunden der Konkurrenz davon lief. Und das Tempo – gepaart mit Technik – verhalf ihr auch im Weitsprung (5,73 m) sowie im Dreisprung (11,59 m) jeweils zu Gold. Diese Weiten lassen hoffen, dass mit Nela auch auf nationaler Bühne zu rechnen sein wird. Für höhere Aufgaben konnten sich als Sachsenmeister auch Steven Richter (Kugel, Diskus), Pascal Thalhäuser (Hammer), Marc-Aurel Loibl (Kugel), Larissa Stiehler (Diskus) und Anna-Chiara Nitschke (3000 m) empfehlen. Außerdem lösten in Mittweida die U-16-Sprintstaffeln des LV 90 über viermal 100 Meter ihre DM-Tickets.
Ergebnisse
U 20 (m), Kugel: 2. Tim Hatzel; Diskus: 2. Tim Hatzel; Hammer: 1. Pascal Thalhäuser, 2. Franz Lorenz
U 20 (w), 200 m: 4. Lissy Rodehacke; Dreisprung: 1. Lissy Rodehacke
U 18 (m), 200 m: 5. Lukas Wolfram; 400 m: 2. Tom Siegel; 800 m: 2. Samuel Uhlig; Kugel: 1. Marc-Aurel Loibl, 5. Florian Schmidt, 7. Rick Schlömilch, 11. Aaron Blei; Diskus: 2. Rick Schlömilch, 5. Florian Schmidt, 8. Aaron Blei
U 18 (w), Hochsprung: 5. Laura Steinbach; Weitsprung: 8. Laura Steinbach, 12. Lydia Bräunig
M 15, 100 m: 5. Axel Sven Gerlach; 300 m: 1. Axel Sven Gerlach, 3. Max Meyer; 300 m Hürden: 3. Max Meyer; Weitsprung: 4. Steven Richter; Kugel: 1. Steven Richter; Diskus: 1. Steven Richter
W 15, 100 m: 1. Nela Herzog; 300 m: 6. Liv Zoe Strohbach, 11. Trixi Weiß; 800 m: 5. Lena Listner, 6. Trixi Weiß; 3000 m: 1. Anna-Chiara Nitschke; Weitsprung: 1. Nela Herzog; Dreisprung: 1. Nela Herzog; Kugel: 2. Larissa Stiehler; Diskus: 1. Larissa Stiehler; Speer: 2. Larissa Stiehler, 8. Nela Herzog
M 14, 800 m: 6. Max Geißler; Kugel: 5. Jeremy Neubert; Diskus: 11. Jeremy Neubert; Speer: 4. Jeremy Neubert
W 14, 100 m: 7. Helena Zietzsch, 8. Liv Zoe Strohbach; 80 m Hürden: 6. Julia Sieber; Hochsprung: 8. Claudia Lein; Weitsprung: 5. Helena Zietzsch; Kugel: 4. Claudia Lein; Diskus: 7. Claudia Lein; Speer: 8. Julia Sieber
Staffeln (4-mal 100 m), U 18 m: 2. SG Chemnitz/Erzgebirge (Porstmann/ Siegel/ Zeise/ Wolfram); U 16 (m): 1. SG Erzgebirge/Adelsberg (Meyer/ Gerlach/ Heinzel/ Richter); U 16 (w): 3. SG Erzgebirge/Adelsberg (Herzog/ Börner/ Neber/ Zietzsch), 7. SG Erzgebirge/Adelsberg II (Bartl/ Strohbach/ Sieber/ Weiß)










































In der M 11 konnte unser Verein gleich drei verschiedene Meister stellen. Während Jerome Düringer in 7,33 Sekunden den 50-Meter-Sprint gewann, ließ Cedric Schmidt über 60 Meter Hürden die gesamte Konkurrenz hinter sich (10,25 s). Und dann war da noch der Sieg von Lasse Platzer, der in der Weitsprunggrube weiter flog als alle anderen (4,40 m). Das heißt, nicht ganz. Denn Richard Krauß kam auf den gleichen Bestwert, musste sich aber wegen des schlechteren zweitbesten Versuchs mit Silber begnügen – ein toller Doppelerfolg.
Doch auch so kamen in der W 13 noch weitere tolle Ergebnisse hinzu. Dafür sorgten Lisa Bergelt, Anina Löser, Rosalie Weber und Svenja Hübner. Letztere durfte ebenfalls das oberste Podest besteigen – und das nach einem besonderen Kraft- oder besser Ausdauerakt. „Die 800 Meter laufen sie ja fast immer. Diesmal wollten wir aber Svenja und Christopher Arnold vor eine größere Herausforderung stellen – und die haben sie super angenommen“, sagt Rolf Kohlmann über zwei weitere Siege. Denn wie Svenja (7:32,76 min) lief auch Christopher (6:47,26 min) den anderen Startern davon. Zudem holten in der M 13 noch William Zarzycki im Hochsprung (1,40 m) und Malte Kramer mit dem Speer (34,20 m) Gold – genau wie Richard Müller (Ballwurf/50 m) in der M 12.
„Es war ein geiles Ergebnis. Wir wurden vom Publikum aber auch super unterstützt“, sagte die frisch gebackene Mutter, die sich aus ihrer Babypause überraschend stark zurückgemeldet hat. „Ich selbst hatte es schon ein bisschen erwartet“, so die zweifache Europameisterin, die 2015 sogar Weltmeisterin geworden war. Diesen Erfolgen ging stets das Ritual voraus, den Zopf vor dem Stoß in eine bestimmte Position zu bringen. In Gelenau verzichtete die 32-Jährige auf das Richten ihrer Haare. „Es ist kein Muss mehr“, sagt sie: „Das mache ich nach Lust und Laune.“ Lockerheit scheint die neue Stärke von Christina Schwanitz zu sein, deren Comeback offenbar auch einer Vereinskollegin weiterhilft.
Schließlich konnte in Gelenau auch Sarah Schmidt für Furore sorgen. Die 20-Jährige steigerte ihre Bestleistung mit der Kugel auf 17,39 Meter. „Ich bin froh, dass dieser Bann endlich gebrochen ist“, sagte die Wurf-Expertin des LV 90, die in den ersten beiden Wettkämpfen der Saison noch an der 17-Meter-Marke gescheitert war. „Da war ich noch verkrampft. Diesmal bin ich den Wettkampf total entspannt angegangen. Es war halt ein Heimspiel“, so ihr Kommentar. Freude pur war Sarah Schmidt anzumerken. Frust dagegen gar nicht, obwohl sie die Europameisterschaftsnorm nur um elf Zentimeter verpasst hatte – und damit auch einen Keks. Diesen hätte ihr Christina Schwanitz bei einem 17,50er-Stoß spendiert. „Mit solchen lustigen Wetten pushen wir uns gegenseitig – auch im Training“, erklärte Sarah Schmidt, die den kommenden Aufgaben nun selbstbewusst und optimistisch entgegenblickt.
Gleiches gilt für Steven Richter, der in Gelenau ein echtes Heimspiel erlebte. Schließlich fand das Erzgebirgsmeeting quasi vor seiner Haustür statt. Und im Beisein vieler Familienangehöriger holte der 15-Jährige Gelenauer alles aus sich heraus. Mit persönlichen Bestleistungen gewann er das Kugelstoßen (17,19 m), das Diskuswerfen (51,93 m) und den Weitsprung (5,80 m) der U 16. Groß war der Jubel vor allem im Kugelstoßring, denn nie zuvor hatte Steven die 17 Meter übertroffen. Doch das soll für ihn nur eine Zwischenstation sein. „Mein Ziel ist, noch dieses Jahr an die 18 Meter heranzukommen. Es ist ja noch etwas Zeit“, sagte der 1,92-Meter-Hüne auch mit Blick auf die Deutsche Meisterschaft, wo er gern eine Medaille gewinnen würde. Es wäre die Krönung einer beeindruckenden Rückkehr, denn im vergangenen Jahr hatte der Sportgymnasiast noch mit argen Verletzungssorgen zu kämpfen. Einem Beckenbruch folgte ein Ermüdungsbruch im Bein. Doch davon ist Steven Richter nichts mehr anzumerken.
Generell nutzte der LV-90-Nachwuchs das Erzgebirgsmeeting als willkommene Bühne, um vor den Augen zahlreicher Verwandter und Freunde aufzutrumpfen. So wie zum Beispiel Sarah-Michelle Leichsenring, die in der U 14 auftrumpfte. Sie dominierte unter anderem auf der Tartanbahn, wo sie den 75-Meter-Sprint (10,37 s) und über 60 Meter Hürden (10,17 s) gewann. Schon der Hürdensprint war eine knappe Angelegenheit, saß ihr Vereinskollegin Rosalie Weber doch dicht im Nacken. Noch dramatischer ging es allerdings im Weitsprung zu, wo es noch zwei andere Konkurrentinnen auf Augenhöhe gab. „Vor dem letzten Sprung lag ich noch auf Platz 2, aber dann konnte ich im letzten Versuch mit 4,94 Metern gewinnen“, berichtet die Siegerin strahlend. Ihr Triple war genauso wie die Würfe von Christina Schwanitz, Sarah Schmidt und Steven Richter einer von vielen Höhepunkten eines tollen Wettkampfes.























































