Monat: Juli 2019

Dem Unwetter folgen zwei Titel

Steven Richter und Korbinian Häßler triumphieren bei Jugend-DM

So stark hat sich der LV 90 bei einer Deutschen Jugend-Meisterschaft noch nie präsentiert: Von den acht Leichtathleten des Vereins haben alle das Finale ihrer Disziplin erreicht. „Das hat es zuvor noch nie gegeben“, freute sich Trainer Sven Lang über das starke Abschneiden in Ulm. Zusammen mit dem Dresdner SC bildete der LV 90 dort dank zwei Titelgewinnen und einer Bronzemedaille die sächsische Spitze. Für die beiden Highlights aus erzgebirgischer Sicht sorgten die Werfer.

„Der eine Sieg kam nicht wirklich überraschend“, sagt Sven Lang. Damit meint er den ersten Platz von Favorit Korbinian Häßler, der der Konkurrenz im U-20-Diskuswerfen mit 59,98 Metern keine Chance ließ. Dennoch verdiente die Weite ein Extra-Lob vom Trainer, denn die Bedingungen waren ihm zufolge alles andere als optimal: „Wegen sintflutartigen Regenfällen war der Wettkampf am Samstag zwei Stunden unterbrochen worden.“ Danach wurde vom Veranstalter mit Laubbläsern und Handtüchern alles versucht, um den Ring der Diskuswerfer trocken zu bekommen. „Aber glatt war er immer noch“, so Sven Lang. Trotzdem kratzte „Korbi“, der außerdem Siebenter im Kugelstoßen geworden war (16,49 m), wieder einmal an der 60-Meter-Marke.

Das Unwetter stellte auch für Steven Richter eine große Herausforderung dar. Denn gerade als er zur Kugel greifen wollte, setzten die heftigen Schauer ein. Für den 16-jährigen Gelenauer, den jüngsten Werfer im U-18-Feld, war diese Situation nicht einfach, hatte er doch abends zuvor mit dem Diskus enttäuscht. „Beim Einwerfen hätte es womöglich zum Titel gereicht, aber dann hatte Steven seine Nerven nicht richtig im Griff“, meint Sven Lang. Mit nur 52,12 Metern wurde Steven Achter. Hatte die verpasste Qualifikation für das Europäische Olympische Jugendfestival in Baku etwa doch an seinem Selbstvertrauen genagt? Die Antwort lautet ganz klar: Nein. Schließlich stellte der Gelenauer nach längerer Wartezeit im immer noch rutschigen Kugelstoßring von Ulm seine ganze Klasse unter Beweis. Mit der Siegesweite von 19,98 Metern erreichte er eine europäische Jahresbestleistung, die sogar in Baku zum Sieg gereicht hätte. „Auch in der Weltrangliste ist er damit ganz vorn dabei, nämlich Zweiter“, sagt Sven Lang und hebt in Anspielung auf Baku die mentale Stärke hervor: „Steven hat gezeigt, dass er solche Dinge abhaken kann.“

Der enttäuschende Auftritt von Steven im Diskuswerfen war auch deshalb zu verschmerzen, weil ein andere LV-90-Starter mit persönlicher Bestleistung in die Bresche sprang. Mehr als drei Meter weiter als je zuvor warf Florian Schmidt (56,77 m), was ihm DM-Bronze einbrachte – ein toller Erfolg neben seinem achten Platz im Kugelstoßen. An Edelmetall schnupperte zudem Franz Lorenz, der im U-20-Hammerwerfen lange an dritter Stelle lag. Ein Konkurrent übertraf aber noch seine 64,18 Meter, sodass am Ende Rang 4 heraussprang. Als Fünfte waren auch Larissa Stiehler (Diskus/ 40,95 m) und Marc-Aurel Loibl (Kugel/17,31 m) nah dran am Podest. Jeweils mit Rang 7 rundeten Nela Herzog (Dreisprung/11,71 m) und Rick Schlömilch (Diskus/49,89 m) die gute Bilanz des LV 90 Erzgebirge ab.

Den großen Wurf hauchdünn verpasst

Diskuswerfer Korbinian Häßler landet bei U-20-EM auf Rang 4

Trotz einer starken Leistung hat die U-20-Europameisterschaft im schwedischen Boras für Korbinian Häßler ein bitteres Ende genommen. Der 19-jährige Diskus-Spezialist vom LV 90 drang  mit 60,13 Metern in den Bereich seiner Bestleistung vor. Doch eigentlich hatte er noch wesentlich weiter geworfen. „Die Scheibe landete bei diesem Versuch weit jenseits der 60-Meter-Marke, aber leider auf der Sektorenbegrenzung. Und die Linie gehört in der Leichtathletik anders als zum Beispiel im Fußball bereits zum Aus“, berichtet Trainer Sven Lang. „Diese Weite hätte deutlich zum Sieg gereicht“, schätzt der Coach ein. Allerdings zählte der Wurf nicht: „So nah liegen auch im Sport Freude und Leid beieinander.“ Korbinian selbst, der einem Spanier und zwei Tschechen den Vortritt lassen musste, nahm sein Abschneiden relativ gelassen. „Vielleicht war auch ein bisschen Pech dabei, aber im Endeffekt habe ich mir nichts vorzuwerfen, ich habe an meine Bestleistung rangeworfen“, sagt der Wurf-Spezialist und fügt an: „Ich nehme aus dem Wettkampf viel Erfahrung mit und versuche es das nächste Mal besser zu machen.“

Siebenkampf-Duo übertrifft Erwartungen

Svenja Hübner und Lennya Fuhrmann belegen bei DM die Ränge 10 und 11

„Die Ergebnisse waren top. Besser geht es nicht.“ So lautet das Fazit von Trainer Maik Werner nach den Deutschen U-16-Meisterschaften in Siebenkampf, bei denen Svenja Hübner und Lennya Fuhrmann auf ganzer Linie überzeugten. Obwohl sie zuvor erst einmal einen solchen Wettkampf über zwei Tage absolviert hatten – und dabei auf Anhieb die DM-Norm geknackt hatten – wirkte das Duo nun in Mainz schon ziemlich routiniert und abgebrüht. „In fast allen Disziplinen lagen sie im Bereich ihrer Bestleitungen“, berichtet der Coach. Mitunter konnten die Bestmarken sogar geknackt werden.

Svenja verbesserte sich im Siebenkampf zum Beispiel um eine halbe Sekunde, indem sie die Ziellinie nach 13,68 Sekunden überquerte. „Ein Quantensprung“, wie Maik Werner betont. Auch Lennya (13,81 s) konnte sich verbessern. Ihre große Stunde schlug im Weitsprung, als sie erstmals unter freiem Himmel die Fünf-Meter-Marke knackte (5,02 m). Damit erreichte sie den viertbesten Wert aller Teilnehmerinnen. Auch im Hochsprung drang sie mit 1,52 Metern in die Top Fünf vor.

Svenja verfehlte in der Sandgrube ihren persönlichen Bestwert nur um wenige Zentimeter (4,64 m). Dafür war sie im Speerwerfen nicht zu schlagen. Mit 36,48 Metern erzielte sie die beste Weite und sammelte damit fleißig Punkte. Am Ende reichte das für Rang 10, Lennya folgte direkt dahinter als Elfte. Damit übertrafen sie die Erwartungen, waren sie doch als Letzte und Vorletzte der Startliste ins Rennen gegangen. Für Maik Werner war das auch eine Bestätigung, am eingeschlagenen Weg festzuhalten. Er sieht den Siebenkampf auch weiterhin als passende Herausforderung für seine beiden Schützlinge: „Sie bringen alle Anlagen mit und sind extrem vielseitig.“ Doch auch bei anderen Sportlern im Verein sieht der Trainer eine gute Perspektive.

Maximilian Grupen wird Staffel-Europameister der U23

Europameisterschaften U23

Gold geschmückt kehrte Maximilian Grupen von den Europameisterschaften U23 aus

Schweden zurück. In der skandinavischen Kleinstadt Gävle gehörte der 22jährige zur

deutschen 4x400m Staffel, welche in 3:03,92 min souverän den Titel gewann. Als Startläufer hatte Maximilian großen Anteil am Erfolg des Quartetts vor Großbritannien und Frankreich.

Silber erkämpfte die Wahlerzgebirgerin Katharina Maisch (TuS Metzingen) im Kugelstoßen der Frauen U23. Mit sehr guten 17,64m führte die 22jährige, die seit Januar 2018 im Erzgebirge trainiert, lag bis zum fünften Versuch sogar in Führung.

Am Ende holten die deutschen Kugelstoßerinnen Gold, Silber und Bronze.

Lisa Grünert und Viktoria Dönicke, die für die 4x100m Staffel nominiert waren, kamen in Gävle leider nicht zum Einsatz.

Universiade

Sarah Schmidt belegte bei der Universiade in Neapel Rang neun im Kugelstoßen der Frauen. Mit 16,33m blieb sie im Finale leider hinter ihrer Bestleistung zurück, was keine bessere Platzierung möglich machte.

Allerdings war schon die Teilnahme an der zweitgrößten Sportveranstaltung der Welt für die 22jährige ein beachtlicher Erfolg. Eine Knieoperation im Februar diesen Jahres, ließ erst im Mai wieder ein geregeltes Training zu.

Mit Bestleistung zu Bronze

Eine neue Bestleistung zum Saisonhöhepunkt bescherte Jeremy Neubert die Bronzemedaille im Hammerwerfen bei den Deutschen Meisterschaften der U16 in Bremen. Dabei gelang dem 15jährigen im Finale eine Steigerung seiner Bestleistung um über drei Meter auf starke 52,76 m.

Knapp am Podest schrammte Liv Zoe Strohbach in der weiblichen U16 vorbei. Die junge Athletin, die in den letzten Wochen eine rasante Entwicklung nachweisen konnte, lief über 300m in sehr guten 40,82 sec auf den undankbaren 4. Platz.

 

Beiden jungen Sportlern gilt unser herzlicher Glückwunsch.

 

Unsere zwei weiteren Teilnehmerinnen Paula Mannsfeld (300m 42,66 sec) und Helena Zietzsch (Dreisprung 10,41 m) belegten die

Plätze 11 bzw. 20.