Trotz Corona: Ein Hauch von Olympia

Erzgebirgsauswahl erlebt tolle Tage bei den European Kids Athletic Games in Brünn

Jahrzehntelang hatte der Schüler-Ländervergleich mit Vertretungen aus Tschechien, Ungarn und der Slowakei einen internationalen Höhepunkt für die Erzgebirgsauswahl dargestellt. Da diese Tradition 2018 ein Ende fand, wurde eine neue Herausforderung für die hoffnungsvollsten Leichtathletik-Talente der Region gesucht. Fündig wurden die Verantwortlichen um Regionaltrainer Maik Werner im tschechischen Brno. Bei den dortigen European Kids Athletic Games hat nun zum zweiten Mal eine 35-köpfige Auswahl aus dem Erzgebirge um Medaillen gekämpft.

„Durch die vielen Corona-Beschränkungen nicht mit der Premiere im vergangenen Jahr zu vergleichen, aber trotzdem ein tolles Erlebnis“, berichtet Maik Werner. Zusammen mit den Trainern anderer Vereine hatte er ein Team berufen, zu dem U-14- und U-16-Vertreter vom LV 90 Erzgebirge, SV 1870 Großolbersdorf, TTL Ehrenfriedersdorf, TSV Elektronik Gornsdorf und von der WSG Schwarzenberg/Wildenau gehörten. Sie mussten zwar vielerorts Masken tragen, erlebten aber dennoch eine eindrucksvolle Eröffnungsfeier samt Feuershow. „Es war schon fast so wie bei den Olympischen Spielen“, sagt Maik Werner, der damit auch das internationale Flair während der Wettbewerbe meint. Schließlich waren 1100 Starter aus mehr als 20 Ländern am Start.

Auch wenn das Wettkampfprogramm von drei auf zwei Tage gestrafft worden war, so hatten laut Trainer alle jungen Erzgebirger im Nachbarland ihre Freude. Groß war der Jubel vor allem bei Lara Böhm, die im U-16-Kugelstoßen mit 11,72 Metern eine von zwei Goldmedaillen für die Auswahl erkämpfte. Zur anderen sprintete die männliche U-14-Staffel über viermal 60 Meter. Neben Felix Voigt, der auf dieser Distanz auch mit Einzel-Bronze glänzte, gehörten Lasse Platzer, Yannis Kolomaznik und Enzo Kieß zum erfolgreichen Quartett. Für die Mädchen-Staffel reichte es immerhin zu Platz 3 – ebenso wie für Felicitas Jähn, die mit dem Speer eine persönliche Bestweite (32,16 m) erreichte. Mit ihren zweiten Plätzen komplettierten in der U 16 Svenja Hübner (Speer/38,41 m) und Lennya Fuhrmann (Weitsprung/5,47 m) die Medaillensammlung.

Knapp vorbei am Podest schrammte Rosalie Weber, die in einem dramatischen Weitsprung-Finale den gleichen Wert (5,39 m) wie die Drittplatzierte erzielte. Sie wurde in der Sandgrube ebenso Vierte wie die Gornsdorferin Lucy Queck, die in der U 14 so weit sprang wie nie zuvor (4,90 m). Maik Werner, der aus den Ehrenfriedersdorfer Reihen Marie Stopp für ihren achten Platz über 800 Meter lobte, war generell zufrieden: „Am Ende standen viele persönliche Bestleistungen zu Buche.“ Dass die jungen Sportler gerade im Wettkampfstress stecken, habe sich kaum bemerkbar gemacht. Erst einen Tag zuvor hatten die U-14-Sportler die Landesmeisterschaft in Mülsen zu absolvieren, kurz nach der Rückkehr wartete das Mitteldeutsche Nachwuchs-Meeting in Freiberg. Und nun geht es gleich mit den sächsischen U-16-Titelkämpfen in Mittweida weiter.