Große Ehre in Dresden
LV 90 vom DOSB und der Commerzbank mit grünem Band ausgezeichnet
Eine 15-köpfige Abordnung hatte sich auf den Weg nach Dresden gemacht. Allerdings nicht, um bei einem Wettkampf um Bestzeiten und Bestweiten zu kämpfen. Sondern um eine Belohnung dafür zu erhalten, dass eben jenes Wetteifern den Startern unseres Vereins in den zurückliegenden Monaten besonders gut gelungen ist. Für die zahlreichen Erfolge sowie die intensive Nachwuchsarbeit ist der LV 90 Erzgebirge in der Elbmetropole vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und der Commerzbank mit dem „Grünen Band für vorbildliche Talentförderung“ ausgezeichnet worden. Diese Ehre wurde in Sachsen außerdem dem Dresdner SC 1898 (Volleyball), dem 1. FFC Fortuna Dresden (Fußball) sowie dem Turn- und Gymnastikclub Leipzig (Rhythmische Sportgymnastik) zuteil. Bundesweit wurden insgesamt 50 Vereine mit dem „Grünen Band“ ausgezeichnet, das mit einer Förderprämie von 5000 Euro für jeden Verein verbunden ist.
Neben Vertretern des DOSB und der Commerzbank war bei der Übergabe in Dresden auch Spitzensportlerin Katharina Molitor dabei. Die Weltmeisterin im Speerwerfen fungiert als Botschafterin des „Grünen Bandes“ und ist mit ihren Erfolgen ein Vorbild für den Nachwuchs. Genau um jene Mädchen und Jungen, die es später auch einmal auf die große internationale Wettkampfbühne bringen wollen, geht es beim „Grünen Band“. Schließlich werden dafür nur die Vereine ausgewählt, die sich besonders durch ihre dualen Konzepte auszeichnen, in denen sie die sportliche Förderung junger Talente eng mit der Wertevermittlung verbinden. Außerdem muss das Engagement langfristig angelegt sein. „Sport wirkt sich positiv auf die körperliche, geistige und soziale Entwicklung junger Menschen aus. Daneben stehen Fair Play und gegenseitiger Respekt im Vordergrund. Soziale Integration fällt besonders im Sport sehr leicht. Kinder und Jugendliche erfahren im Verein, was es heißt, ein Teil eines Teams zu sein. Diese Erfahrungen sind auch für den Alltag außerhalb des Sports sehr wichtig. Daher beinhalten die Konzepte der Preisträger nicht kreative Ansätze zur leistungssportlichen Förderung, sondern legen auch einen entscheidenden Fokus auf die soziale Kompetenz“, hob Joachim Hecker, Niederlassungsleiter der Commerzbank Dresden, die gesellschaftliche Bedeutung der Vereine hervor.
Der LV 90 gibt an insgesamt sechs Trainingsorten im Erzgebirge jungen Sportlern viel für ihren sportlichen Werdegang, aber auch für ihre persönliche Entwicklung mit auf den Weg. Hinzu kommt die Kooperation mit fünf Grundschulen, an denen Talente möglichst früh entdeckt und gefördert werden sollen. Dank des Engagements vieler Trainer und der umfangreichen Angebote wird ein großes Gebiet abgedeckt. Andere Vereine werden dabei nicht als Konkurrenz betrachtet, stattdessen arbeiten die Erzebirger zusammen. Bei Mannschaftsmeisterschaften spiegelt sich das unter anderem in Startgemeinschaften wider. Weit über die Region hinaus vertreten die Sportler die Farben des Erzgebirges. All das spielte bei der Vergabe des „Grünen Bandes“ eine Rolle. „Es geht nicht nur um die Ergebnisse der Spitzen-Athleten, sondern vor allem auch um das Engagement in den unteren Altersklassen“, erklärt LV-90-Trainer Sven Lang, der sich auch als Bundestrainer der (erwachsenen) Kugelstoßer immer noch mit um den Nachwuchs kümmert.
(Bilder: Picture Alliance)
Für die kleine LV-90-Vertretung hat sich die weite Reise nach Thüringen gelohnt. Schließlich schafften bei der Mitteldeutschen Cross-Meisterschaft in Ohrdruf im Landkreis Gotha zwei der drei Starter den Sprung aufs Treppchen. Auf dem anspruchsvollen und angesichts des nasskalten Wetters auch schlammigen Rundkurs erreicht Samuel Uhlig das beste Ergebnis, indem er Vizemeister der Altersklasse M 15 wurde. Er bewältigte die drei Kilometer in 10:24 Minuten und musste damit nur einem Konkurrenten den Vortritt lassen. Mit zwölf Sekunden war der Rückstand gar nicht allzu groß. Elias Lämmel benötigte 11:17 Minuten. Damit fehlten ihm 14 Sekunden zu einer Medaille in der M 14, doch auch Platz 4 konnte sich sehen lassen. Für Anika Brückner reichte die gezeigte Leistung zu Bronze. Sie hatte in der W 14 zwei Kilometer zurückzulegen, was ihr in 8:10 Minuten gelang. Bis zum Schluss war volle Kraft gefordert, denn eine Verfolgerin saß ihr mit nur sieben Sekunden Rückstand dicht im Nacken. Zum abschließenden Schnappschuss der von Wetter und Wettkampf gezeichneten Sportler nahm auch Ellen Pestel mit auf der Bank Platz. Die U-18-Starterin des TSV Flöha 1848 hatte sich zuvor in ihrer Altersklasse den Meistertitel gesichert.