B-Kader-Norm geknackt
Maximilian Klaus wirft weit – Pascal Thalhäuser auch
Die Sonnenscheindauer sinkt – aber nicht unbedingt die Form unserer Sportler. Beim 17. Werfer- und Springer-Tag des SV 1870 Großolbersdorf haben einige nochmal gezeigt, dass sie auch kurz vor dem Ende der Freiluftsaison noch zu Höchstleistungen in der Lage sind. Allen voran unsere Werfer. So freute sich Diskuswerfer Maximilian Klaus über 55,41 Meter. Das bedeutete sogar noch mehr als „nur“ den Sieg und den Stadionrekord. „Wir freuen uns nach seiner langen Verletzungspause in diesem Jahr ganz besonders für Max, der damit die B-Kader-Norm erfüllt hat“, sagt Trainer Maik Werner, der vor Ort 27 Nachwuchssportler betreute. Mit am Start war auch Hammerwerfer Pascal Thalhäuser (U 20), der für das zweite große Highlight aus Sicht des LV 90 sorgte. Mit dem sechs Kilogramm schweren Wurfgerät kam er auf sehr gute 57,90 Meter.
Von den anderen Startern überzeugte beispielsweise Claudia Lein (W 12) mit 1,48 Metern im Hochsprung, was eine neue persönliche Bestleistung für sie darstellte. Eine Altersklasse tiefer erreichte Patricia Beck zwar „nur“ 1,40 Meter, doch auch die Starterin des SV 1870 Großolbersdorf freute sich riesig. Immerhin konnte sie damit einen 30 Jahre alten Vereinsrekord des SV 1870 einstellen. Dass auch U-12-Wettbewerbe ausgetragen wurden, war neu beim Großolbersdorfer Springer- und Werfertag. „Wir wollten auch den Jüngsten eine Wettkampfbühne bieten“, sagt Mitorganisatorin Nadine Beck. So waren diesmal die Nachwuchs-Wettbewerbe sogar noch stärker besetzt als die im Erwachsenen- und Seniorenbereich.
Nächster Höhepunkt für den Nachwuchs ist der 31. Länderkampf, bei dem sich am 10. September in Thum eine Erzgebirgsauswahl mit Vertretungen aus Tschechien (Louny), Ungarn (Salgatorjan) und Slowenien (Lucenec) messen wird. Neben Aktiven des diesmal gastgebenden LV 90 sowie aus Großolbersdorf werden auch andere Vereine der Region Teilnehmer abstellen. Und dass auch bei ihnen zur fortgeschrittenen Saison noch die Form stimmt, bewies unter anderem Svenja Koban vom TSV Elektronik Gornsdorf. Die W-12-Starterin sorgte im Hochsprung mit 1,52 Metern für einen Stadionrekord in ihrer Altersklasse.
Ergebnisse des LV 90 Erzgebirge
Männer, Diskus: 1. Maximilian Klaus (55,41 m).
M 35, Kugel: 1. Dominik Lewin (14,47 m), Diskus: 1. Dominik Lewin (43,55 m); Speer: 1. Dominik Lewin (51,19 m).
U 18, Hammer: 1. Pascal Thalhäuser (57,90 m).
W 15, Weitsprung: 2. Cathy Frances Neumann (4,57 m), 4. Lydia Bräunig; Kugel: 2. Cathy Frances Neumann (10,48 m); Diskus: 1. Cathy Frances Neumann (27,26 m); Speer: 2. Cathy Frances Neumann (29,25 m), 7. Lydia Bräunig.
M 15, Hochsprung: 1. Samuel Uhlig (1,55 m); Kugel: 1. Aaron Blei (13,18 m); Diskus: 3. Aaron Blei (32,80 m).
W 14, Hochsprung: 2. Antonia Melzer (1,40 m), 3. Laura Steinbach (1,35 m); Weitsprung: 2. Antonia Melzer (4,71 m), 3. Reka Shirzad (4,36 m), 4. Lena Bräuer, 5. Laura Steinbach, 6. Henriette Gerhardt; Kugel: 4. Reka Shirzad, 5. Lena Bräuer, 6. Henriette Gerhardt; Diskus: 2. Reka Shirzad (23,16 m), 3. Lena Bräuer (17,44 m); Speer: 1. Antonia Melzer (26,59 m), 2. Laura Steinbach (21,71 m).
M 14, Weitsprung: 3. Jonas Richter (3,99 m).
W 13, Hochsprung: 2. Nela Herzog (1,40 m), 3. Aylin Pfefferkorn (1,30 m), 4. Anna-Chiara Nitschke, 5. Emely Sieber; Weitsprung: 1. Larissa Stiehler (4,57 m), 2. Nela Herzog (4,42 m), 3. Aylin Pfefferkorn (3,84 m), 4. Anna-Chiara Nitschke, 5. Emely Sieber; Kugel: 1. Larissa Stiehler (10,69 m), 3. Aylin Pfefferkorn (7,38 m), 4. Nela Herzog, 5. Anna-Chiara Nitschke; Speer: 2. Larissa Stiehler (27,31 m), 3. Nela Herzog (26,57 m), 4. Aylin Pfefferkorn.
M 13, Hochsprung: 2. Steven Richter (1,40 m); Weitsprung: 1. Steven Richter (5,00 m); Kugel: 1. Steven Richter (10,96 m); Speer: 4. Steven Richter.
W 12, Hochsprung: 2. Claudia Lein (1,48 m), 3. Julia Sieber (1,25 m), 4. Laura Scheithauer, 7. Clara Marie Leonhardt; Weitsprung: 1. Helena Zietzsch (4,37 m), 3. Claudia Lein (4,25 m), 6. Julia Sieber, 7. Laura Scheithauer, 9. Clara Marie Leonhardt; Kugel: 2. Claudia Lein (7,91 m), 3. Helena Zietzsch (7,20 m); Speer: 3. Clara Marie Leonhardt (20,79 m), 4. Rosalie Weber, 5. Helena Zietzsch, 7. Claudia Lein, 8. Svenja Hübner.
M 12, Hochsprung: 1. Paul Heymann (1,35 m), 2. Sebastian Gerhardt (1,25 m); Weitsprung: 1. Paul Heymann (4,76 m), 2. Sebastian Gerhardt (4,22 m); Kugel: 2. Paul Heymann (9,36 m), 6. Sebastian Gerhardt; Speer: 9. Paul Heymann.
W 11, Hochsprung: 3. Lucie Möckel und Rosalie Weber (jeweils 1,25 m), 6. Svenja Hübner, 8. Sarah-Michelle Leichsenring; Weitsprung: 1. Sarah Michelle Leichsenring (4,35 m), 3. Rosalie Weber (4,26 m), 6. Lucie Möckel, 7. Svenja Hübner.
Nur zwei Tage später wartet am 4. September in Hetzdorf auch noch ein ganz besonderer Wettkampf, denn nimmt Christina wie im Vorjahr am Benefiz-Kugelstoß-Event teil, das der Reha-Klinik „Tharandter Wald“ zugute kommt. Und genau dort wurde die Olympionikin in dieser Woche ebenfalls herzlich empfangen. Die Geschäftsleitung der Klinik hatte eigens eine Veranstaltung im Foyer vorbereitet, wo viele Kurgäste warteten. Mit tosendem Applaus wurde die diesjährige Europameisterin von Amsterdam begrüßt. Nach einer kurzen Danksagung für ihre Leistungen in der jetzigen Saison überraschte ein Tanzensemble die Sportlerin mit einer brasilianischen Tanzeinlage. Die in farbenprächtigen Kostümen gekleideten Tänzerinnen boten eine anspruchsvolle Show und heizten prächtig die Stimmung an. Gewohnt humorvoll und ehrlich stand Christina danach dem Moderator Rede und Antwort über die Erlebnisse bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro. Zum Abschluss nahm die Weltmeisterin des vergangenen Jahres Glückwünsche durch anwesende Gäste entgegen und gab noch Autogramme und ließ sich mit ihren Fans fotografieren. Mit dabei waren auch einige Nachwuchs-Athleten des LV 90 Erzgebirge, die dem Aushängeschild des Vereins einen würdigen Empfang bereiteten.
Irgendwie störte der leichte Nieselregen am Freitagabend in Gelenau, irgendwie passte er aber auch zum Anlass. Denn erstens regnet es ja zu dieser Jahreszeit auch in Rio de Janeiro mitunter. Und zweitens spiegelte das Wetter die Emotionen des Auftritts von Christina Schwanitz wider, die sich in der brasilianischen Metropole nicht den Traum von einer olympischen Medaille erfüllen konnte. Da half auch die moralische Unterstützung in der Heimat nicht. Mehr als 80 Gäste waren zur Olympia-Party im Gelenauer Freibad gekommen, wo dank eines Showprogramms und vieler interessanter Gespräche lange Zeit gute Stimmung herrschte. Gut 30 Leute hielten bis in die frühen Morgenstunden durch.
Aus dem geplanten Nachtbaden und dem Beachvolleyball wurde aufgrund der Witterung nichts. Und trotzdem hatten die gekommenen Gäste ihren Spaß. Neben Sportlern und Mitgliedern des LV 90 waren auch viele Gelenauer sowie Freunde der Leichtathletik gekommen, die aber zunächst einmal von Tänzerinnen begeistert wurden. Denn mit den Bewegungen im Samba-Rhythmus sorgten die Mädels vom Zschopauer City-Ballett für brasilianisches Flair. Und sie schafften es damit sogar ins nationale Fernsehen, denn wenige Stunden später wurde im ARD-Olympia-Magazin eine kurze Reportage über das Public Viewing gezeigt. Zu Wort kam dabei auch unser Präsident Andreas Mey. „Schade“, lautete wohl das treffendste Wort.
Erst fieberten die Gäste mit den deutsche Fußball-Damen mit, dann mit Tennis-Spielerin Angelique Kerber. Auch Robert Harting kam noch einmal zu Wort, wobei vor allem unsere Diskus-Hoffnung Tony Zeuke interessiert aufpasste. Doch der ganz große Auftritt folgte erst 3 Uhr morgens. „Beim ersten Versuch dachten wir noch, naja“, berichtet Maik Werner. Ab dem zweiten Stoß sei dann aber abzusehen gewesen, dass „es wohl nix wird“. Die Hoffnungen sanken mit jedem weiteren Durchgang. Statt zu jubeln, schlichen die meisten dann eher leise von dannen. Nur Maik und die anderen Helfer mussten noch etwas aufräumen und erlebten 4.29 Uhr mit, wie auch für unsere Sprinterin Rebekka Haase die Olympischen Spiele ganz anders liefen als erhofft. „Die Stimmung hat gepasst, nur das Abschneiden nicht“, sagte Maik Werner zum fehlenden Happy-End.
Die Einladung war für uns – alltrotec, als einer der Sponsoren des LV 90 – die passende Gelegenheit, um Christina Schwanitz unsere persönlichen Glückwünsche zum EM-Titel zu überbringen (siehe Foto). Bei der informativen und kurzweiligen Veranstaltung wurden neben den beiden Olympia-Teilnehmerinnen Christina Schwanitz und Rebekka Haase noch Kugelstoß-Newcomerin Sarah Schmidt, David Storl (SC DHfK Leipzig), Sven Lang (Bundestrainer Kugelstoßen), Jörg Möckel (Disziplintrainer Sprint) und Christian Kühn (Physiotherapeut) vorgestellt.