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Mit Rhythmus in die Höhe

Paul Heymann bester männlicher Starter beim Hochsprung mit Musik

Während die ganz Großen der Leichtathletik in Belgrad um die EM-Medaillen kämpften, hatten es einige Nachwuchssportler aus der Region auf die Medaillen beim „Hochsprung mit Musik“ in Großolbersdorf abgesehen. Reichlich 30 Vertreter der Altersklassen 10 bis U 18 waren der Einladung des SV 1870 bei der 35. Wettkampfauflage gefolgt. Klein aber fein war das Feld, zu dem neben den Gastgebern und unseren LV-90-Startern auch Mitglieder der Vereine aus Schwarzenberg, Ehrenfriedersdorf und Gornsdorf gehörten. Der TSV Elektronik Gornsdorf war es auch, der die beste Teilnehmerin stellte: Svenja Koban. Die W-13-Starterin reichte zwar nicht ganz an ihre 1,60 Meter beim kürzlichen Gewinn des Landesmeistertitels heran, konnte mit 1,54 Meter aber dennoch eine neue Hallenbestleistung in ihrer Altersklasse aufstellen.

Verantwortlich für den Bestwert in der männlichen Konkurrenz war unser Vereinsvertreter Paul Heymann, der ebenfalls in der Altersklasse 13 startete und sich mit 1,48 Meter den Sieg sicherte. Ebenfalls Platz 1 konnte sich Vanessa Simm erkämpfen, deren 1,25 Meter in der W 11 nicht zu übertreffen waren. Noch weitere Athleten erreichten sehr gute Werte – unter anderem Sarah Michelle Leichsenring, die es auf 1,39 Meter brachte. Allerdings reichte dieser Wert nicht ganz für die Goldmedaille in der W 12, denn eine Lokalmatadorin war noch besser.  Mit 1,42 Metern bot Patricia Beck eine der besten Leistungen des Tages. Wie die anderen Medaillengewinner hatte auch sie doppelten Grund zur Freude, da der Wettkampf gleichzeitig als Kreismeisterschaft im Hochsprung ausgeschrieben war.

 

Oldie but Goldie

Dominik Lewin gewinnt zwei Titel bei Senioren-DM

Während die Spitzen-Athleten in Belgrad um die EM-Medaillen kämpften, ging es für die Vertreter der höhere Altersklassen in Erfurt um die nationalen Titel. Mit Dominik Lewin war bei den Deutschen Senioren-Meisterschaften unterm Hallendach auch ein Vertreter des LV 90 Erzgebirge am Start. Und in der M 35 zeigte unser Trainer, dass er nicht nur Tipps geben kann, sondern noch immer selbst zu Höchstleistungen in der Lage ist. Theorie und Praxis passten ganz gut zusammen, als der (G)Oldie drei Wurfgeräte durch die Luft fliegen ließ.

Im Speerwerfen musste sich Dominik Lewin noch mit Platz 2 begnügen, denn der Kölner Christoph Maier (58,37 m) war an diesem Tag einfach zu gut. Doch auch die 55,41 Meter des Erzgebirgers konnten sich sehen lassen. Dies gilt erst recht für die Weiten bei seinen beiden Titelgewinnen. Mit dem Diskus gab Dominik Lewin ganz klar den Ton an, denn an seine 47,06 Meter kam niemand heran. Der Zweitplatzierte hatte bereits dreieinhalb Meter Rückstand. Etwas spannender ging es im Kugelstoßring zu, doch auch hier hatte der LV-90-Starter mit 14,32 Metern die Nase vorn. Gratulation!

Erhoffte EM-Überraschung bleibt aus

Rebekka Haase belegt im Finale Platz 8

Mit Platz 3 in der Nationenwertung – nur Polen und Großbritannien waren etwas besser – ist die Hallen-Europameisterschaft für die deutschen Leichtathleten sehr erfolgreich verlaufen. Neun Medaillen, darunter zwei goldene, konnten sie in Belgrad gewinnen. Sicherlich freute sich auch Rebekka Haase für viele ihrer Teamkollegen, doch aus persönlicher Sicht ist es für unsere LV-90-Sprinterin beim Höhepunkt der Hallensaison nicht so gelaufen wie erhofft. Dabei hatte der Vorlauf noch so viel Mut gemacht, als die 24-Jährige in sehr guten 7,14 Sekunden einen klaren Sieg erlief.

Generell trat Deutschland in dieser Disziplin so stark auf wie lange nicht mehr, denn erstmals seit 1988 schafften es wieder drei Frauen ins 60-Meter-Finale. Für eine Medaille reichte es dennoch nicht. Wie bei einigen anderen Starts wurden auch hier die Nerven unmittelbar vor dem Beginn auf die Folter gespannt. Los und noch einmal zurück ging es für die Sprinterinnen, die sich neu konzentrieren mussten. Doch mit diesen schwierigen Bedingungen mussten alle zurechtkommen. Am besten gelang dies der Britin Asha Philip, die in 7,06 Sekunden zum Titel lief. Für Rebekka blieb die Uhr dagegen erst bei 7,21 Sekunden stehen. Dies bedeutete Platz 8.

In die Baby-Pause und zur EM

Hallensaison hat so manche Überraschung zu bieten

Für die wohl größte Überraschung der gesamten Hallensaison hat Christina Schwanitz gesorgt. Nicht etwa mit der Goldmedaille, die die LV-90-Kugelstoßerin bei der Hallen-DM in Leipzig gewann. Mit dem nationalen Saisonbestwert von 18,50 Metern wurde sie nur ihrer Favoritenrolle gerecht. Vielmehr überraschte die Aussage direkt im Anschluss, dass dies ihr letzter Wettkampf im Jahr 2017 war. Der Satz „Ich bin schwanger“ brachte die Journalisten und Zuhörer ebenso zum Staunen wie der Blick in die Zukunft: „Im Juli sollen sie kommen.“ Ob damit tatsächlich Zwillinge gemeint waren, ließ sich die Athletin noch nicht endgültig entlocken. Auf jeden Fall war ihr dabei eine gewisse Vorfreude anzumerken. Die anstehende Hallen-Europameisterschaft in Belgrad ist dagegen kein Thema mehr.

In Belgrad muss nun Rebekka Haase allein die Fahne für unseren Verein hochhalten. Doch in Leipzig zeigte die Sprinterin, dass sie dafür bestens gewappnet ist. Sowohl über 60 als auch über 200 Meter präsentierte sie sich in bestechender Form. Gerade mal zwei Hundertstel blieb Rebekka auf der kurzen Distanz über ihren persönlichen Bestzeit – und hinter Siegerin Gina Lückenkemper aus Dortmund. So bedeuteten 7,16 Sekunden letztlich Silber. Doch die Herolderin durfte in Leipzig auch Gold bejublen, denn über 200 Meter lief sie so schnell wie keine andere deutsche Frau in den letzten 19 Jahren. Nachdem ihr schon im Vorlauf eine blendende Zeit gelungen war (22,98 s), legte Rebekka im Finale noch einmal zu und sicherte sich in 22,77 Sekunden zum vierten deutschen 200-Meter-Hallentitel in Folge. Als Sechste der ewigen deutschen Hallen-Bestenliste tankte sie Selbstvertrauen für die Hallen-EM, bei der die 24-Jährige Ende dieser Woche das Finale anvisiert.

Beinahe wäre bei den nationalen Titelkämpfen in Leipzig auch Annika Gärtz der Sprung aufs Treppchen gelungen. Ganze sieben Zentimeter fehlten in der Sandgrube zu Bronze. In einem eng beieinander liegenden Feld war unsere Weitspringerin gleich im ersten Versuch auf 6,27 Meter gekommen. Am Ende bescherte ihr dieser Wert den siebenten Rang. Ähnlich lief der Wettkampf für Sarah Schmidt, die ebenfalls gleich im ersten Versuch ihre beste Weite erreichte. Mit 16,55 Meter blieb sie nur elf Zentimeter unter ihrer persönlichen Bestleistung – und fuhr als DM-Sechste heim. Während für Sarah und alle anderen LV-90-Athleten die Meisterschaftssaison unterm Hallendach nun vorüber ist, muss – oder besser gesagt: darf – Rebekka in wenigen Tagen noch einmal ran. Also: Daumen drücken!

DM-Bronze im letzten Versuch

Eine Medaille und mehrere persönliche Bestleistungen in Sindelfingen

Bei den Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften in Sindelfingen ist der LV 90 dank Pascal Thalhäuser auf dem Podest vertreten gewesen. Dem Hammerwerfer waren von den Trainern von vornherein die besten Medaillenchancen eingeräumt worden. Diese Einschätzung erwies sich als richtig, auch wenn es Pascal ziemlich spannend machte. Vor dem sechsten Versuch lag er mit 59,15 Metern nur an sechster Stelle. Noch ein letztes Mal griff er zu seinem Wurfgerät. Eine letzte Chance, Kraft und Technik in Einklang zu bringen. Es gelang! Die 61,10 Meter waren ein Beweis für Nervenstärke, aber auch für Maßarbeit. Gerade mal fünf Zentimeter lag Pascal dadurch vor dem bisherigen Dritten Mirco Braun vom ASV Erfurt.

Aber auch die anderen Vereinsvertreter erfüllten in Baden-Württemberg die Erwartungen. Persönliche Bestleistung und Endkampf-Teilnahme lauteten die Ziele, die in den meisten Fällen erreicht wurden. Eine zweite Medaille hatte kaum jemand für möglich gehalten, und doch wäre Tom Wolf dieses Kunststück beinahe gelungen. Der Hürdensprinter präsentierte sich in bärenstarker Form und verbesserte seine Bestzeit gleich um zwei Zehntelsekunden. Nach 8,04 Sekunden überquerte er als Fünfter die Ziellinie – zu Bronze fehlten nur sieben Hundertstel. Schneller als je zuvor war auch Lisa Grünert – und zwar über 200 Meter. In 25,10 Sekunden qualifizierte sie sich fürs B-Finale und belegte am Ende Platz 8. Es war der gute Abschluss eines immensen Programms, denn schon tags zuvor war Lisa zweimal gefordert. Nachdem sich 60-Meter-Sprint das Halbfinale als Endstation erwiesen hatte, folgte die Staffel. Leider kam es hier zu einem Wechselfehler, sodass der Traum von einer guten Platzierung vorzeitig platzte. Für Julia Zeise und Beverly Krumpfer sollte sich die weite Anreise somit nicht lohnen.

Und noch einen persönlichen Rekord gibt es vom Wochenende zu vermelden. Dieser geht auf das Konto von Dreispringerin Lissy Rodehacke, die sich mit 11,88 Metern einen guten achten Platz erkämpfte. Noch einen Hauch besser platziert war Diskuswerfer Tim Hatzel, der im U-20-Feld mit 41,96 Metern den siebenten Platz belegte. Bei den U-18-Diskuswerfern kam Björn Oelmann nicht über den zehnten Platz hinaus. Für ihnen standen am Ende 37,71 Meter als Bestwert im Wettkampfprotokoll.

In der Messestadt erfolgreich

Viele Medaillen beim Schüler-Hallensportfest der SG MoGoNo Leipzig

Für unsere Starter hat sich der Ausflug nach Leipzig wieder einmal gelohnt. Das MoGoNo-Hallensportfest hielt in jeder Hinsicht, was es versprach. Schon allein das Starterfeld war eine Klasse für sich. Nicht nur aus Mitteldeutschland waren Sportler gekommen. Auch Vertreter aus dem hohen Norden war das Meeting einen Ausflug in die Messestadt wert. Neben Hamburg und Bremen waren auch die Vereine aus Berlin und Wattenscheid vertreten. Umso größer war die Herausforderung für unsere Athleten.

Trotz der starken Konkurrenz gab es vier Siege zu feiern. So sprintete Rebekka Haase bei den Damen über 200 Meter auf Platz 1. Die Uhr bleib bei 23,15 Sekunden stehen. Ebenfalls die beste Zeit hatte Lena Listner aufzuweisen – und zwar im 800-Meter-Lauf der Altersklasse W 14. Gold ging ebenso auf das Konto von Richard Müller, der den Weitsprung der M 11 gewann und Dritter im Medizinballstoßen wurde, sowie auf das Konto von Sarah Michelle Leichsenring, die nach Silber im Kugelstoßen den spannenden Hochsprung-Wettbewerb der W 12 für sich entschied. Ausschlaggebend war die Zahl der Fehlversuche, denn 1,35 Meter konnten mehrere Athletinnen überspringen. Unter anderem auch Lucy Möckel, die dennoch „nur“ Vierte wurde.

Zu den fleißigsten Medaillensammlern gehörte Paul Heymann, der in der M 13 jeweils zweimal Silber und Bronze erkämpfte. Im Hochsprung und im Kugelstoßen musste er jeweils nur einem Konkurrenten den Vortritt lassen. Außerdem wurde Paul noch Dritter über 60 Meter sowie im Weitsprung. Mehrfach schaffte es neben Steven Freund (M 12) auch Max Meyer (M 14) aufs Podest, der Zweiter über 60 Meter mit und ohne Hürden wurde sowie über 800 Meter als Dritter die Ziellinie überquerte.

Generell fiel das gute Abschneiden auf der 800-Meter-Distanz auf. In dieser Disziplin erweiterten Lisa Weißbach (2./W 15), Cedric Schmidt (3./M 10) und Rosalie Weber (3./W 12) die Medaillenkollektion des LV 90. Letzere schaffte es mit Platz 3 auch im Weitsprung aufs Treppchen. In der Sandgrube durfte sich Ronja (W 8) sogar über Silber freuen. Es war ihr zweiter zweiter Platz, denn auch im Medizinballstoßen lief es blendend.