Ein sportlicher und kultureller Höhepunkt
Erzgebirgsauswahl gewinnt 31. Schüler-Ländervergleich
Im Rahmen des 31. Ländervergleiches, an dem sich jedes Jahr Schüler-Vertretungen aus Ungarn (Salgotarjan), der Slowakei (Lucenec) und Tschechien (Louny) beteiligen, war die Erzgebirgsauswahl wieder einmal gefordert. Diesmal sogar als Gastgeber. In Thum, wo der LV 90 Erzgebirge, die WSG Schwarzenberg-Wildenau, der SV 1870 Großolbersdorf , der TSV Elektronik Gornsdorf und weitere teilnehmende Vereine des Erzgebirgskreises ein starkes Team bildeten, ging es aber nicht nur in sportlicher Hinsicht hoch her.
Um den einzelnen Delegationen die Kultur des Erzgebirges näher zu bringen, besuchten die Delegationen das Bergwerk in Ehrenfriedersdorf. Der Heilstollen begeisterte vor allem die Trainer aus Lucenec ,weil sie selber den normalen Ablauf eines Bergmannes nachempfinden konnten. Der Rundgang durch Thum wurde sehr anschaulich durch Bürgermeister Michael Brändel gestaltet und durch die Gymnasiumlehrerin Petra Fairaislova übersetzt.
Dann aber kam der große Tag. Aus der Jugendherberge Hormersdorf, wo alle auswärtigen Sportler übernachteten, ging es ins Stadion an der Wiesenstraße. Auch die Sonne strahlte, sodass das Wetter nicht besser hätte sein können. Noch war der kulturelle Teil aber noch nicht ganz abgeschlossen, denn im Rahmen der feierlichen Eröffnung boten die Turner aus Hormersdorf ein interessantes und historisch anmutendes Schauprogramm.
Dann ging’s endlich los, wobei erstaunlich gute sportliche Leistungen herauskamen. Allen voran die Sprinter machten einen sehr guten Job. Thanh Hu Böse vom gastgebenden LV 90 war der schnellste bei den männlichen Teilnehmern. Aus den Reihen der Mädchen erreichte Julia Zeise die beste Zeit im Sprint. Am Ende gewannen die Jungen aus dem Erzgebirge mit insgesamt 52 Punkten. Den zweiten Platz teilten sich die Delegation aus Lucenec und Louny mit 34 Punkten .
Auch bei den Mädchen blieb die Siegertrophäe im Erzgebirge. Die Gastgeberinnen erkämpften mit ebenfalls 52 Punkten Platz 1. Gefolgt von Louny (42). Bronze ging an die Mädchen der Lucenec-Delegation mit 29 Punkten. In der Gesamtabrechnung kam die Erzgebirgsauswahl auf 106 Punkte und blieb damit deutlich vor den Teams aus Louny (74) und Lucenec (62).
Für einige der besten Einzel-Leistungen sorgten jedoch die Gäste. Im männlichen Bereich wurde der Sprinter David Dokoupil aus Lucenec geehrt. Er bewältigte die 100 Meter in 11,40 Sekunden. Die Auszeichnung im weiblichen Bereich ging nach Louny. Genauer gesagt an Zuzana Porubcanová, die über 800 Meter mit einer Zeit von 2:21,90 Minuten glänzte.
Natürlich überzeugten auch die Erzgebirger. Die Betreuer Martin Salanga, Rolf Kohlmann und Maik Werner waren stolz auf den Kampf- und auch Teamgeist aller Athleten: „ Jeder einzelne trug zum Sieg bei!“ Darüber hinaus wurden Freundschaften geschlossen, was ohne die zusätzliche Unterstützung unserer Sponsoren nicht möglich gewesen wäre. Nur dank ihnen konnte ein toller Wettkampf mit reibungslosem Ablauf auf die Beine gestellt werden.
Möglich wurde der 31. Schüler-Ländervergleich vor allem durch die Euroregion Erzgebirge e.V., die über die SAB für eine 85-prozentige Bezuschussung dieses grenzübergreifenden Projektes sorgte. Außerdem wurde die Auswahl des Erzgebirges von den Sponsoren „Erzgebirgssparkasse“ , „Falke“, „Freie Presse“, „Spoorth“„Intersport Gü Sport“, dem Dresdner Laufsportladen und der „AOK Sachsen“ unterstützt. Vielen Dank! Nur so wurde dieser sportliche und kulturelle Höhepunkt überhaupt erst möglich.
Kader erste Mannschaft: Julia Zeise (WSG Schwarzenberg-Wildenau), Patricia Löffler (SV 1870 Großolbersdorf), Cathy Frances Neumann, Pauline Leichsenring, Antonia Melzer, Lena Bräuer, Lilly Vogel, Lisa Weißbach, Annika Brückner, Lydia Bräunig (alle LV 90 Erzgebirge), Kevin Reim, Rick Schlömilch, Udo Wlassak, Paul Zeise (alle WSG Schwarzenberg-Wildenau), Björn Oelmann, Thanh Hu Böse, Samuel Uhlig, Nathanael Uhlig, Tom Siegel (alle LV 90 Erzgebirge).
Kader zweite Mannschaft: Sarah Hahn, Vanessa Winkler, Tabea Grimm, Anika Wohlang, Sarah Hoffmann, Sandra Profaska (alle TSV Elektronik Gornsdorf), Katie Ehmer (WSG Schwarzenberg-Wildenau), Reka Shirzad, Laura Steinbach, Yasmin Scheithauer (alle LV 90 Erzgebirge), Niklas Waldner, Niklas Weise (beide WSG Schwarzenberg-Wildenau), John Vieweger, Wilhelm Beckert (beide TSV Elektronik Gornsdorf), Tilman Reichel (TSV 1872 Pobershau), Aaron Blei, Jonas Porstmann, Elias Lämmel, Lukas Wolfram (alle LV 90 Erzgebirge).
Klarer Vorsprung in der U 16
Am stärksten machte sich die dünne Personaldecke bei den Jungen der U 14 bemerkbar, sodass hinter dem LAC Erdgas Chemnitz und der SG Motor Thurm nur Bronze heraussprang. Dennoch gab es auch hier gute Resultate zu verzeichnen – unter anderem dank Max Meyer, der die beste 800-Meter-Zeit erreichte und auch im 75-Meter-Sprint (10,46 s) sowie über die Hürden (10,42 s) überzeugte. Auch die 43,50 Meter von Axel Sven Gerlach im Ballwurf und die 4,58 Meter von Paul Heymann im Weitsprung brachten Punkte. Mehr als Platz 3 war für das Team, zu dem außerdem Chris Heyber und Sebastian Gerhadt gehörten, allerdings nicht drin.
Enorme Spannung in der U 12
Von der Hitze am vergangenen Wochenende habe sich unsere Nachwuchssportler nicht unterkriegen lassen. Beim 13. Zwönitztal-Sportfest des TSV Elektronik Gornsdorf, bei dem der LV 90 einen großen Teil der insgesamt 105 Starter stellten, gelangen noch einmal sehr starke Leistungen. In den Altersklassen 7 bis 11 wurden teils sehr gute Ergebnisse erzielt. Ein Duo ragte dabei heraus, indem es Pokale für besonders starke Leistungen mit nach Hause brachte. Eine der Trophäen ging an Svenja Hübner für ihre 44,70 Meter im Ballweitwurf. Die W-11-Athletin schaffte es außerdem über 50 Meter (3./7,0 s), im Weitsprung (2./4,15 m) sowie über 800 m (1./3:03,20 min) aufs Podest. Mehrere Medaillen sicherte sich auch Richard Müller, der in der M 10 im Weitsprung (4,19 m), im Ballwerfen (43,80 m) und über 800 Meter (2:55,8 min) nicht zu schlagen war. Hinzu kam noch Silber im 50-Meter-Sprint, den Vereinskollege Charly Georgi (7,9 s) gewann. Den Pokal für eine besonders starke Leistung (gemessen am Stadionrekord) erhielt Richard für seine starke Vorstellung im Ballweitwurf. Doch auch viele andere Starter unseres Vereins hatten in Gornsdorf aufgrund ihrer guten Leistungen Grund zur Freude.
In einem kleinem, aber dafür herzlichem und gemütlichem Rahmen lief der Empfang zwei Tage später in Chemnitz ab. Unser Olympia-Ass wirkete schon wesentlich entspannter und hatte sogar schon wieder eine Trainingseinheit in den Beinen, als drei Männer mit Blumensträußen um die Ecke bogen. Der Gelenauer Bürgermeister Knut Schreiter, Thums Oberhaupt Michael Brändel sowie der LV-90-Förderverein-Vorsitzende Klaus Schubert erwiesen Rebekka die Ehre und gratulierten ihr. Zugleich hatte Klaus Schubert auch noch ein kleines Präsent für Sven Lang dabei, der als Bundestrainer der Kugelstoßer in Brasilien nicht ganz so viel Grund zum Jubeln hatte. Dafür konnte er an der Copacabana, die übrigens nicht ganz so wunderschön wie ihr Ruf sei, die Vorbereitung für den Thumer Werfertag vorantreiben. „Es werden 16 Olympia-Teilnehmer am Start sein, darunter auch Speerwurf-Olympiasiger Thomas Röhler. Es wird wieder ein Klasse-Feld, obwohl es terminlich eng ist“, verkündete Sven Lang mit Blick auf den Wettkampf am 2. September.
Dass der Werfertag diesmal einen Tag nach dem Meeting in Zürich und nur einen Tag vor dem Istaf in Berlin stattfinden wird, hat auch für Rebekka Haase Auswirkung. „Ich kann diesmal leider nicht zugucken und helfen. Mein Flieger geht direkt von Zürich nach Berlin“, erklärte die Sprinterin. Zahlreiche Wurf-Stars legen dafür einen Zwischenstopp im Erzgebirge ein, um das Publikum zu begeistern. Auch „Bekki“ wäre gern dabei gewesen, hat aber auch so genügend zu tun. „Ich werde noch ein paar Wettkämpfe mitnehmen und will dabei Spaß haben“, sagt die 23-Jährige, die gerade den bisherigen Höhepunkt ihrer Laufbahn hinter sich hat. Die Olympischen Spiele seien ein ganz besonderes Erlebnis gewesen – auch wenn nicht immer alles so lief, wie sich die Sportler das vorgestellt hatten. Gemeint sind damit nicht die Ergebnisse, sondern einige Bedingungen im Umfeld.
„Wir hatten keinen Fernseher auf dem Zimmer“, erklälrt Rebekka, warum sie nicht immer auf dem Laufenden war, was die Wettkämpfe anging. Auch für Ausflüge zu den anderen Sportarten blieb keine Zeit: „Bei mir war meistens Training oder Physio angesagt.“ Zumindest einen Teil der Leichtathletik-Wettbewerbe bekam die LV-90-Athletin hautnah mit. Am liebsten hätte sie auch bei den Turnerinnen vorbei geschaut. „Ich finde beeindruckend, was sie abliefern“, sagt Rebekka, die einst sich einst mit einer Turnerin das Zimmer im Internat teilte und seitdem weiß, welch „intensive Arbeit dahinter steckt“. Letztlich erlebte sie die Turnerinnen aber ebensowenig wie die Beach-Volleyballerinnen. Zumindest ein kurzer Abstecher an die Copacabana war dann aber doch drin, wobei dieser eher für Ernüchterung sorgte: „Es war ziemlich schmutzig und nicht so schön, wie ich es mir vorgestellt hatte.“ Umso traumhafter verlief dann der große Auftritt mit der Staffel – auch, wenn es „nur“ zu Platz 4 reichte: „Über diese goldene Ananas habe ich mich riesig gefreut.“ Nicht perfekt, aber dennoch schön war auch die Abschluss-Zeremonie. Bei 14 Grad Celsius wurde in Regencapes gefroren, ehe die Samba-Tänzerinnen dann doch noch für einen „heißen“ Abend sorgten.